Sonderband
Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg 28 = Brandenburgische geowissenschaftliche Beiträge 22: Das Spätsaale-/ Eem-Vorkommen und der mitelpaläolithische Fundplatz Jänschwalde (Cottbus, Wünsdorf 2016)
248 Seiten, 133 Abbildungen, Festeinband
Hrsg. Hans-Georg Thiem (Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg), Franz Schopper (Brandenburgisches Landeamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)
ISBN: | 978-3-910011-74-8 |
Breite: | 21cm |
Höhe: | 29cm |
Gewicht: | 1250g |
Anzahl |
Der erste Sonderband der „Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg“ und gleichzeitig der „Brandenburgischen Geowissenschaftlichen Beiträge“ stellt detailliert ein archäologisches Grabungsprojekt vor, das auf den Ergebnissen enger Zusammenarbeit zwischen Geologen und Archäologen basiert.
Als die Geologen des Niederlausitzer Braunkohlenbergbaus 2009 die dort tätigen Archäologen über ein neu erkundetes großes Warmzeitvorkommen aus dem Eem im Tagebau Jänschwalde bei Cottbus informierten, war nicht abzusehen, welche Bedeutung dieser Platz bekommen sollte. Die Großgrabung zwischen 2011 und 2015 – gemeinsam mit Paläontologen der Freien Universität Berlin und mit Unterstützung von Tagebaugerätetechnik – erbrachte nach anfänglich rein paläontologischen Funden schließlich Nachweise menschlicher Aktivitäten des Mittelpaläolithikums aus dem Saalespätglazial. Die in 20 m Tiefe aufgefundenen Knochenkonzentrationen von Pferd und Bison, Schnittspuren an Knochen und schließlich Feuersteinartefakte von Jagd- und Schlachtplätzen aus der Zeit des Präneandertalers übertrafen sämtliche Erwartungen.
Die 14 Beiträge dieses Bandes widmen sich den vielfältigen und mitunter überraschenden Forschungsdetails des bislang mit Abstand ältesten Fundplatzes in Brandenburg von immenser landesarchäologischer und kulturgeschichtlicher Bedeutung – vorgestellt von Archäologen und Naturwissenschaftlern. Damit ist erstmalig ein Einblick in das aufgrund der Überdeckung durch die Eiszeit nur in Tagebauen zugängliche altsteinzeitliche Potenzial der Niederlausitz möglich.