Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg Heft 25:
Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlerevier 2009/2010 (Wünsdorf 2013)
336 Seiten, 525 Abb., Broschur
Hrsg.: Franz Schopper
ISBN: | 978-3-910011-73-1 |
Gewicht: | 1500g |
Anzahl |
Der Band schlägt einen Bogen von Goldfunden aus der Bronzezeit bis zur Köhlerei der Neuzeit.
Die vielfältigen Themen haben sich die Autoren nicht ausgesucht. Sie spiegeln die verschiedensten Ausgrabungen und archäologischen Forschungen der beiden Jahre 2009 und 2010 im Braunkohlenrevier der Niederlausitz wider, die zur Dokumentation und Bergung gefährdeter Bodendenkmale erforderlich waren. Dazu gehört die Entdeckung vieler steinzeitlicher Fundstellen in der Spreeaue mit Hunderten von Feuersteinwerkzeugen, von Gräbern und Siedlungen sowie sogar einem Langhaus der Bronzezeit in den Tagebauvorfeldern. Außer den Flächengrabungen vor den Tagebauen geht es um Untersuchungen in bergbaubedingten Trassen. Die 11 km lange Trinkwasserleitung am Tagebau Jänschwalde ergab 4000 Jahre alte frühbronzezeitliche Körpergräber, deren Beigaben eines Dolches und goldener Spiralen Insignien der damaligen gesellschaftlichen Elite sind. Ausgegraben wurden auch Grenzen, historische
Äcker und Straßen. Der hochmittelalterliche Fernhandelsweg „Zuckerstraße“, heute ein einfacher Waldweg im Tagebauvorfeld Welzow, oder die „Alte Poststraße“ bei Cottbus ergaben spannende Resultate. Fast wie ein Krimi lesen sich die neuen Forschungsergebnisse zu dem mit 12 m außergewöhnlich tiefen Brunnen in der Slawenburg Raddusch oder den Reliquien aus der abgebaggerten
Schönfelder Dorfkirche. Und die mehr als 700 untersuchten Holzkohlemeiler von Jänschwalde bieten
als frühindustrielle Vorläufer des heutigen Braunkohlenabbaus direkt unter ihnen viele Erkenntnisse zur Wirtschafts-und Landschaftsgeschichte der Niederlausitz.